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Letzte Ausfahrt
Die Konsequenzen des Krieges bei Herbert Zand. Mit Versatzstücken von Jean Paul Sartre, Günther Anders und Samuel Beckett.
Ein paar biographische Notizen
Bevor ich zu Herbert Zands Buch die Letzte Ausfahrt komme, möchte ich ein einige Anmerkungen zur Person und zum Werk des Autors machen. Abgesehen von ein paar Artikeln in Literaturzeitschriften, einer Diplomarbeit und einer Hausarbeit liegen kaum Arbeiten vor. Dies ist umso erstaunlicher, da Herbert Zands Nachlaß hervorragend geordnet und daher gut bearbeitbar ist. Er war Mitarbeiter des Donau-Verlages, der Österreichischen Gesellschaft für Literatur, und damit ein enger Freund von Wolfgang Kraus, der einigen Autoren und Autorinnen nach dem Zweiten Weltkrieg zum Durchbruch verholfen hat und neben Friedrich Torberg, Hans Weigel und Hermann Hakel zu den wichtigsten Förderern österreichischer Nachkriegsliteratur zählte.
Um Herbert Zand hat sich heute eine Art Mythos zu einer angeblichen literarischen und persönlichen Isolation aufgebaut, der mir ebenso legendär wie falsch erscheint. Auch wenn er sich gerne als den isolierten, in Wien nicht heimisch werdenden Schriftsteller darstellte, der mit dem Literaturbetrieb Schwierigkeiten hatte, lag ihm doch daran, für seine Schriften Öffentlichkeit zu erhalten. Er begab sich natürlich in den Literaturbetrieb und scheiterte letztlich doch an ihm.
Wie ernst es ihm jedoch mit dem Schreiben selbst war, schrieb er 1963 in einer Notiz: "Der Unwille, mich um Dinge zu kümmern, die mich so wenig angehen. Schreiben und alles, was dazugehört, ist eigentlich das einzige, was von einem Schriftsteller mit Recht verlangt werden kann." (Zand 1973d:166)
Herbert Zand war seiner eigenen literarischen Produktion gegenüber immer unsicher und gab Texte erst aus der Hand, wenn sie ihm ausgereift schienen. Doch diese Unsicherheit wurde von einer Eigenschaft übertroffen, die ihn letztlich aus der Welt hat fallen lassen: Die Fremdheit in der Welt war seine Lebenskonstante. Herbert Zand war kein Nihilist. Er fühlte sich oft einfach nur fremd in einer ihm fremden Welt, und seine Lebenserfahrungen in der Kindheit, im Krieg und in der Nachkriegszeit bestätigten dieses Gefühl.
Dazu die Selbstbeschreibung des Autors: "In den Identitätsausweisen der meisten Menschen steht unter der Rubrik ‚Besondere Kennzeichen‘ das Wort ‚keine‘, und das ist ebenso oft eine Lüge, wie das Wort dort hingeschrieben wird, es ist eine falsche Angabe und strafbar, denn es gibt keinen Menschen ohne besondere Kennzeichen, aber es herrscht eine stillschweigende Übereinkunft, daß sich jeder verbergen darf, dessen Gesicht und Körper ebenmäßig gebildet sind. Dennoch verbirgt sich keiner, wir tun nur so, wir verbergen uns hinter Türen ohne Schloß und Riegel, und diese Türen werden aufgestoßen, wenn wir es nicht erwarten, oft genügt dazu ein kleiner Windstoß, oft eine schwache Hand, manchmal werden die Türen eingetreten, und wir mühen uns lange, sie wieder zu schließen. Es kann sehr schwer sein, eine solche Tür ohne Schloß vor das Innere zu schieben.
Eines meiner besonderen Kennzeichen entdeckte ich mit einundzwanzig Jahren in einem kleinen, billigen, runden Spiegel, der immer nur einen Teil meines Gesichts wiedergab. Es war eine weiße Strähne, die quer durch mein Haar lief, und sie war dort aufgesprungen nach einem Nachtmarsch, bei dem die Nähte, eine nach der anderen, rissen, mit denen ein Chirurg wenige Stunden vorher eine schwere innere Verletzung geschlossen hatte. Erst zwei Monate später sah ich in einem Spiegel mein ganzes Gesicht auf einmal, und das Ereignis gehört zu jenen, die ich bis heute nicht verstehe: Nicht nur daß ich einen fremden Menschen sah – dieser Fremde schoß mich mit dunklen Augen an, wie ich niemals angeblickt werden möchte. Ich verbitte mir das. Außerdem trage ich an meiner rechten Wange eine Narbe von einem Einschuß, doch sie ist – wie der Fremde – kaum mehr zu sehen, vieles ist nicht mehr zu sehen, und allmählich schließt sich mein Gesicht wieder." (Zand 1971c:7-8)
Trotz der wenigen Daten, die der Fremde Herbert Zand über sich preisgegeben hat, läßt sich doch eine Chronologie seines Lebens zeichnen: Am 14. November 1923 wird er als einziges Kind einer Kleinbauernfamilie in Knoppen (heute Gemeinde Pichl-Kainisch) geboren. Damit war, wie wir heute wissen, ein klarer Weg in und durch den Krieg vorgezeichnet. Bis zu seinem Einsatz an der Ostfront, beginnend mit seinem 17. Lebensjahr, lernt er nichts anderes kennen als die sogenannte Provinz. Was ihm von seiner Kinderzeit bis zu seinem Tod geblieben ist: eine starke Verbundheit mit der Natur, die es zu be- und erleben gilt. Es geht nicht um Boden, nicht um Eigentum, sondern um Lebensformen, um das Bearbeiten von Natur, einer Natur, die ihm zum Anker in seiner "Weltfremdheit", in seiner existentialistischen Lebenssicht wird.
Natur bedeutet ihm also Freiheit, die Erschließung neuer Welten, jenseits der Fremdheit gegenüber der Welt, die er in all seinen Texten thematisierte. In einem Gedicht aus 1970 kurz vor seinem Tod am 7.7.1970 beschreibt er den Zusammenhang von Naturlandschaft und Naturverwertung:
"(…) Im Sommer trieb der Erntewind
Heubüschel durch die Abendschatten
wie kleine traumböse Tiere; Arbeiter
kehrten von ihrem Tagwerk zurück, auf Rädern,
die sie langsam traten; Sonne spiegelte sich
in vergnügten Fenstern, und später –
und später gingen nur noch die Liebenden,
leicht, als ob sie aufschweben könnten,
hinein in die Dunkelheit voller Grillengezirp,
die sie schützend umfing.
Ich gehe am Rand der neuen Straße und suche
tastend im Schotter mit meinen Füßen nach ihr.
Man hat sie begraben unter einer
Gruftplatte aus Teer.
Aber manchmal, wenn mir der Ausweg
versperrt ist,
rieche ich lehmigen Staub, schmutzige Pfützen
nach Gewittergüssen, höre ich das
Schmieren von Kufen
im Februarschnee, das Traben der schweren Pferde
und spüre, wie ich unsichtbar werde für alle,
die mich verfolgen."
(Zand 1973b:107-109)
Schon früh ist seine Erfahrung in der Provinz aber nicht nur von Naturerlebnissen geprägt, sondern auch von einem reichen künstlerischen und literarischen Leben in der sogenannten Sommerfrische in Altaussee. Die Region pulsiert im Sommer. Autoren, bildende Künstler und Musiker prägen die Monate von Juni bis September. Herbert Zand kommt schon als Jugendlicher mit dieser internationalen Kunstszene in Kontakt. Er interessiert sich für Literatur und beginnt schon als Schüler zu schreiben. Er füllt all seine Schulhefte mit Geschichten. Bücher sind rar. Erst seine Hauptschulzeit in Bad Aussee läßt ihn erkennen, wie reichhaltig die Literaturgeschichte ist. In Knoppen gibt es außer landwirtschaftlicher Literatur kaum Zugriff auf Bücher: "Als ich noch ein Kind war, lebte man noch das alte Leben. Im Morgengrauen hörte ich die Dengelhämmer und die Wetzsteine, und wenn die Sonne aufging, lagen schon lange Schwaden taunassen Grases auf den Feldern. Durch die hitzeflimmernden Tage gingen Frauen mit breitkrempigen Strohhüten und rechten das trocknende Heu, wendeten es, brachten es auf Haufen zusammen. Ochsen- und Pferdefuhrwerke wurden beladen und schwankten in den Abendstunden langsam über die Feldwege den Tennen zu. (…) Auf diesen Tennen herrschte die gesammelte Hitze des Sommers, aber uns Kinder störte sie nicht. Man konnte hoch hinauf bis unter das Dach klettern und vier, fünf Meter tief hinunterspringen. Die Landung im weichen Heu war gefahrlos. (…) Ähnliche Erlebnisse konnten wir uns im Frühjahr verschaffen, wenn auf den schattenseitigen Hängen noch tiefer Schnee lag: Bis zu zehn Meter und weiter segelten wir die Hänge hinab und versanken dann im aufgeweichten Schnee. Immer ging es dabei um ein Gefühl der Freiheit. In der Sekunde waren wir aus unseren kleinen Welten losgelöst und unantastbar. Was wir probten, war das Leben, wie wir es führen wollten, die Aufschwünge, die Gefahr, die Durchbrüche in unbekannte Regionen." (Zand 1971a:17)
Die Natur ist aber mehr als nur ein Erholungsraum, sondern bringt zahlreiche Mühseligkeiten mit sich und verwandelt sich im Krieg schließlich in eine morastige, kalte und menschenfeindliche Umgebung. Natur bedeutet ihm Freiheit, um sich dadurch neue Welten zu erschließen, die jenseits der fremden Welt liegen, die er in all seinen Texten thematisierte.
Den ersten literarischen Gehversuchen während seiner Hauptschulzeit folgt der Krieg und damit seine Erlebnisse an der Ostfront, die er im Roman Letzte Ausfahrt beschreibt. Es gehört wohl zum Besten, was in Österreich zum Thema Krieg geschrieben wurde. Die Kesselschlacht an der Ostfront prägt sein weiteres Leben. Er wird in den letzten Kriegstagen zum zweiten Mal schwer verwundet. Von einer Granate in den Eingeweiden schwer getroffen, schleppt er sich hinter die Front und kehrt mit Splittern in der Hüfte zurück, die inoperabl immer wieder mit Fieberschüben und langen Krankenhausaufenthalten Wirkung zeigen. Der Kessel wird für ihn zum Paradigma menschlicher Existenz, aus der es kein Entkommen gibt.
Wie er seine Verwundung erlebt haben könnte, beschreibt er in einer möglichen Variante wie folgt: "Die Maschinenpistole entfiel seinen Händen, und er kniete waffenlos. Dann stand er noch einmal auf. Er schüttelte den Kopf; schneeige Blutstropfen sprühten über seine Brust und über die Schulterstücke. Er ging einen Schritt, zwei Schritte. Er gab nicht auf. Vorwärts! Hoch und richtungsweisend hob er den Arm über den Kopf. Vorwärts! Vorwärts! Schreien konnte er nicht mehr. Die Anstrengung trieb einen neuen Blutstoß aus seinem Mund. Beim dritten Schritt versagte ihm das linke Bein den Dienst, und er drehte sich torkelnd um seine eigene Achse. Schlaff glitt ihm das Bein unter dem Körper weg. Wieder stieß er beide Arme nach vorne. Endlich genügte ein Windstoß, um ihn seitüber zu kippen." (Zand 1992:61)
Nach dem Krieg kehrt er zuerst nach Knoppen zurück, wo er einerseits am elterlichen Hof mithilft, andererseits versucht er als Autor neuerlich Fuß zu fassen.
Ungewöhnlich ist auch seine autodidaktische Aneignung von Fremdsprachen, die ihn zum wichtigen Übersetzer von Henry Miller, Anais Nins und Henry Malraux machen. Die Verleihung des österreichischen Staatspreises für Literatur im Jahr 1952 für die Letzte Ausfahrt ermöglicht ihm 1954 die Übersiedlung nach Wien. Im Juni 1953 heiratet er Hermine Gutjahr, genannt Mimi, in der Pfarrkirche Kumitz, mit der er bis zu seinem Tod 1970 zusammenlebt. Die Ehe bleibt kinderlos. Seine Frau hat er nach dem Krieg kennengelernt, die für ihn ihren ursprünglichen Beruf der Krankenschwester aufgegeben hat, um am elterlichen Hof mitzuarbeiten und so die prekäre Existenz der Zands nach dem Krieg zu sichern. Was seine Frau für ihn bedeutet hat, erschließt sich aus dem letzten Satz seiner Tagebucheintragungen vom Juli 1970: "Mimi umhegt mich, nährt mich, tröstet mich." (Zand 1971e:235) Der umfangreiche Briefwechsel zwischen Hermine und Herbert Zand harrt noch immer der Aufarbeitung. Derzeit ist er aber von den Erben für die Einsichtnahme gesperrt.
Seine Wiener Zeit, die 1954 mit seiner Übersiedelung nach Wien beginnt, ist immer wieder durch mehrwöchige Aufenthalte in Knoppen unterbrochen. In der Zeit von 1954-1970 schreibt er seine wesentlichen Werke. Sein Verhältnis zur Stadt und zu den Wienern bleibt aber schwierig. Er fühlt sich nicht wohl. Herbert Zand ist ein naturverbundener Mensch und setzt sich in Konfrontation mit dem Leben in der Stadt immer wieder mit dem Vordringen technischer Elemente in der Nachkriegsgesellschaft auseinander. Manches erinnert in der Sache an Günther Anders, den österreichischen Technikphilosophen, in der Form unterscheidet es sich aber wesentlich. Herbert Zand arbeitet als Lektor beim Donau-Verlag (den er nach dem Tod von Paula Daskaljuk auch durch den Konkurs führt.) Er ist ein enger Freund von Wolfgang Kraus und dadurch auch Mitarbeiter der Gesellschaft für Österreichische Literatur.
Was ihn in seinen späten Jahren auch beschäftigt, ist das Verhältnis von Kultur und Politik. Vieles von dem, was er damals schreibt, nimmt Situationen in der heutigen Kulturpolitik vorweg: "Die Beziehungen zwischen Politik und Kultur sind prekär. Es gibt sicherlich nicht wenige Politiker, die am liebsten mit Fragen der Kultur überhaupt nichts zu tun haben möchten, und ebenso gibt es Künstler, die für ihre Kunst die totale Autonomie fordern, und sei es auch nur die fragwürdige Unabhängigkeit in einem elfenbeinernen Turm. Man möchte nichts miteinander zu tun haben und kann einander doch nicht völlig ausweichen." (Zand:1973a:51)
Seine literarische Karriere ist von langen Durststrecken geprägt. Herbert Zand schreibt nicht leicht. Er quält sich mit seinen Texten. Manches bleibt unpubliziert, vieles wird von ihm verbrannt, manches ruht noch im Nachlaß. Er arbeitet lange an seinen Texten, und er ist sein erster und heftigster Kritiker. Er bleibt Zeit seines Lebens ein großer Zweifler. Anerkennung und Ruhm sind ihm zweitrangig. Worum es ihm geht: die Wahrheit zu finden, die Welt zu entdecken und zu enthüllen, sich ihr schreibend zu nähern, sich loszuschreiben. Erst danach kommt der Leser. Er orientiert sich nicht an Moden, sondern an den Größen seiner Zeit. Er oszilliert zwischen Stadt und Land. Er ist in vielerlei Hinsicht ein Grenzgänger. Seine Karriere ist auch von Enttäuschungen geprägt, und letztlich bleibt ihm die Anerkennung als Autor, was ihm ja ein geruhsames Auskommen für seine schriftstellerische Tätigkeit ermöglicht hätte, verwehrt.
Selbst sein Tod ist überschattet von den Erfahrungen die er im Krieg gemacht hatte. Von seiner schweren Verwundung hat er sich nie erholt. Herbert Zand stirbt am 14.7.1970 in Wien an den Folgen seiner Kriegsverletzungen. Drei Tage vor seinem Tod am 11. Juli schreibt er sein letztes Gedicht Ich nehme Abschied:
"Ich nehme Abschied von
den Strohhalmen, die ich
am Wegrand aufgelesen habe,
denn ich habe nicht mehr lange zu leben,
und auch das Stroh nicht,
von Menschenhand geschnittener Halm,
der Birnbaum und der Brunnen vorm Bauernhaus,
die Katzen nicht, die von Mähmaschinen zerfetzt
auf den Feldern liegen,
die Spinnen, die in den alten Scheunen verdorren
in Mittagsglut, die alten Holzrechen
in versiegenden Flüssen,
der Roggengeruch in verfallenden Mühlen.
Ich bin nur gekommen, um all dies
nochmals zu sehn,
davon zu sprechen auch, da doch niemand
mehr spricht
vom Schönen wie vom Schrecklichen
und etwas Neues anhebt in unseren Köpfen,
das aber Welten freisetzt
von Bildern, die gebunden waren,
verborgen in Winkeln. Jetzt, da es nicht mehr
festgehalten wird in schwieligen Händen,
nicht mehr verdeckt von den Füßen, die darauf
standen, jetzt wird vieles sichtbar werden,
aber schnell auch vergehen, wenn niemand
es festhält." (Zand 1973c:111)
In diesem Gedicht faßt er noch einmal zusammen, was sein Leben bestimmte: die Natur, die Existenz, der Verlust des Lebens.
Letzte Ausfahrt und die Konsequenz des Krieges
Herbert Zand, scheint es, wollte in seinem Schreiben etwas festhalten, eine verloren gegangene Welt, aus der er selbst herausgefallen war und in der die anderen noch wie selbstverständlich zu leben schienen. Nirgendwo kommt diese Verlorenheit und Ausweglosigkeit des Lebens besser zum Ausdruck als in seinem Roman Letzte Ausfahrt, der 1953 mitten im Wiederaufbau publiziert wurde. Der große Erfolg des Buches wurde aber jäh mit dem Ende des Donau-Verlages unterbrochen. Eine Neuauflage gelang nicht. Es schien so, als wollte damals niemand mit den noch kurz zurückliegenden Ereignissen konfrontiert werden. Heute ist der Roman jedoch aktueller als je zuvor. Über die Möglichkeiten, den Krieg literarisch aufzuarbeiten, denkt Herbert Zand sehr realistisch. Es geht ihm nicht um ein großes Werk, darum ist es ihm nie gegangen. Es geht auch nicht um Schuld und Sühne. Es geht darum, das Thema in Bewegung zu setzen: "Wir haben in unserer Jugend das Beispiel übermenschlicher Anstrengungen in einem falschen Zeichen und ihr Scheitern erlebt, und von daher ist uns ein Gefühl, ein Spürsinn für das Vergebliche jeder Aktion geblieben, das sich durch alle Bücher der Nachkriegszeit hinzieht, (…) und es ist zwecklos, von Richtig und Unrichtig zu sprechen, wo Millionen ihr Leben gelassen haben. So war jene Zeit für uns der wichtigste Angelpunkt. Das gewaltige Gewicht zu überwälzen ist mir zwar nicht gelungen, doch ich bin zufrieden, wenn ich zeigen konnte, daß es sich bewegen läßt." (Zand 1971b:131) Gerade in der Frage von Opfern und Tätern bietet der Roman Ansatzpunkte, wie mit der Rolle des einzelnen im Krieg, mit dem Soldaten an der Front, seinen Widersprüchen, Befindlichkeiten und Zwangslagen umzugehen ist. Schon 1953 schrieb Herbert Zand, daß es irgendwann einmal nötig wäre, sich auch mit den Zeugen des Krieges auseinanderzusetzen, nicht nur mit den Tätern und den Opfern: "Die Armee bricht zusammen. Aber wir haben nichts dafür und nichts dagegen getan. Wir waren als Zeugen brave Lämmer und als Täter reißende Wölfe. Die Geschichte beschäftigt sich nur mit den Tätern. Aber wer weiß, was in diesen Jahren von den Zeugen gedacht wurde, was sie litten und was sie in Freude versetzte? Man müßte die Geschichte der Zeugen schreiben."
Vielleicht hat Herbert Zand ja genau das versucht, seine Geschichte als Zeuge aufzuschreiben. Und das in doppelter Hinsicht. Einerseits als Zeuge des Geschehenen selbst, andererseits als Zeuge der grausamen Konsequenzen, die sich aus dem Geschehenen für die Existenz des Menschen ableiten. Herbert Zand beschreibt und repräsentiert als Person die häßliche Seite des Krieges, jenen Teil der Opfer, die so gern als Mitläufer und Systemerhalter bezeichnet werden. Ihre Erfahrungen waren jedoch prägend für die Nachkriegszeit und wirken bis heute nach. Diese Erfahrungen zu machen einte ihn mit Millionen anderer, was ihn unterscheidet und sein Werk so herausragen läßt, ist die Literarisierung seiner Erlebnisse auf hohem künstlerischen Niveau. Darüber hinaus reiht er sich mit seinen Beschreibungen in eine philosophisch-literarische Tradition der damaligen Zeit ein: den Existentialismus. Vergleichbar ist sein Werk die Letzte Ausfahrt mit Sartres Roman Der Pfahl im Fleisch, Günther Anders' 1933 geschriebener Molussischen Katakombe und seinen zahlreichen Essays über die Vernichtung des Menschen oder auch Becketts Endspiel von 1957.
Herbert Zands Buch kreist vor allem um die Frage, welche Handlungsmöglichkeiten läßt der Krieg einem Menschen, um dieser ausweglosen Situation, in die er geraten ist, zu entkommen. Im Krieg schränkt zu allererst eine lückenlose Kommandokette die Entscheidungen des Soldaten ein, die aber in Herbert Zands Augen nichts weiter ist als Terror: "Terror, als reiner Begriff gefaßt, ist nicht die Ausübung der Schreckenstat, wohl aber ihre Androhung mit all ihren leistungssteigernden Begleiterscheinungen. Unter den besonderen Lebensbedigungen des Kessels wird sich der Sinn der Schreckenstat umkehren, und Terror rückt auf zur gemeinschaftserhaltenden Kraft." (Zand 1992:26)
Dennoch. Trotz dieser sozialen Kraft des militaristischen Terrors, Gemeinschaft zu stiften, ist vor Ort jeder mit sich selbst allein, vor allem beim Sterben und beim Töten: "Ein mystischer Kreis schloß sich um ihn, und alles war in ihn einbezogen: das gurgelnde Wasser, der aufgereckte Leib des Pferdes, ein weiter Umkreis, in den er, zerfallend zu Erde, einwachsen würde, ja in nicht geringem Maße der Gegner selbst, der, mit der Macht des Tötens ausgestattet, im Dunkel saß, unsichtbar, gestaltlos, aber in seinen Wirkungen sichtbar werdend. Feuer dem Auge, Pfeifen, Sirren und berstender Knall dem Ohr, und durch ein Erbeben der Erde dem Tastsinn. Jeder durfte hier töten, mehr noch, war gezwungen zu töten, in das Dunkel hinein und aus dem Dunkel heraus, und kaum einer von ihnen, hüben wie drüben, wollte töten. Keiner kannte den andern. Nur aus dieser gleichgültigen Fremdheit war es überhaupt möglich, zu töten, ohne daß der Finger am Abzug stockte und ohne heftige Gemütsbewegung." (Zand 1992:14)
Solidarität, wenn sie denn doch einmal möglich wurde, galt als heldenhaftes Verhalten, kostete dem Solidarischen aber zumeist das Leben. Jede Kategorie, die im zivilen Leben von Bedeutung war, begann sich im Krieg aufzulösen, egal auf welcher Seite und für welches Ziel gekämpft wurde: "Höhn stand auf. Er war erschreckend blaß, schmal und schwach. Erasmus kaute an einem jungen Zweig. ‚So ist das nun‘, sagte er und spuckte ein abgebissenes Stück des Zweiges von sich. ‚Vorne schlägt es ein, hinten schlägt es ein, neben dir schlägt es ein. Vorne der Tod, hinten das Kriegsgericht; kein Platz dazwischen für Feigheit und kein Platz für Tapferkeit. Wohin soll der Feige flüchten? Wie soll der Tapfere seine Tapferkeit zeigen?"‘ (Zand 1992:40)
Zu dieser Ausweglosigkeit in der einzelnen Situation schien der Krieg auch kein Ende zu nehmen. Obwohl alle wußten, daß es keinen Sieg mehr geben konnte, machten sie alle weiter. Es herrschte der ewige Krieg: "Der Krieg ist vorbei, dachte er, nochmals ansetzend, wir müßten längst Frieden haben, und wir marschieren noch immer." (Zand 1992:8) Herbert Zand thematisiert damit genau die Situation, die nach dem Zweiten Weltkrieg herrschte, auch wenn er damit etwas anderes gemeint hat. Günther Anders hat es einmal noch treffender mit dem Satz formuliert: "Der Friede ist immer geschieden." (Stern/TB VIII/Günther/6.5.1916) In der Gesellschaft des 20. Jahrhunderts und auch des beginnenden 21. Jahrhunderts ist der Friede immer geschieden. Der Krieg müßte längst vorbei sein, und dennoch geht er munter weiter. Das ist die absurde, existentielle Situation, in der sich die aufgeklärte Gesellschaft befindet, und dieser Widerspruch wurde auch nie beseitigt.
Samuel Beckett schrieb in seinem Endspiel: "Ende. Es geht zu Ende. Es geht vielleicht zu Ende." (Beckett 1957: ) Im existentiellen Sinne geht der gesellschaftliche Wahnsinn nach dem Tod des einzelnen weiter, und der Wahnsinn besteht ja auch darin, daß er nicht weiß, ob er jemals enden wird. Der Mensch wünscht sich zwar das Ende herbei, aber hartnäckig muß er jeden Tag, jede Stunde und jede Minute weitermachen, will er nicht als fahnenflüchtig gelten. Ein Mensch, der auf das Kollektiv hin lebt, kann sich aber auch nicht selbst umbringen, denn mit dem individuellen Tod endet ja nur die eigene ausweglose Existenz. Die anderen lassen wir damit ja in ihrem Kessel zurück. Der Solidarische hat gar nicht die Möglichkeit, sich umzubringen, ohne sich neuerlich schuldig zu machen. Insofern geht der Krieg natürlich auch nach dem Tod des Helden weiter. Diese Erfahrung machen wir täglich, stündlich, in jedem Moment unseres Lebens.
Wir sind nur gewohnt, diese Tatsache zu verdrängen. Heute gelingt uns das umso besser, je weiter wir von den Kriegsschauplätzen in der Welt entfernt sind. In Europa herrscht kein Krieg mehr. Vor zehn Jahren war das noch anders. Erinnern wir uns an den Jugoslawienkrieg. Doch auch dieser Krieg schien nicht unser Krieg zu sein. Das unterscheidet uns heute von der Generation derer, die um 1900 oder in den zwanziger Jahren geboren wurden. Das macht es auch so schwierig, an ihre Antikriegskonzepte anzuschließen. Wir brauchen Übersetzungen, um zu begreifen, warum es sich auch heute noch lohnt, Zand, Beckett, Sartre, Anders zu lesen und den Versuch zu unternehmen, zu begreifen, was sie uns mitteilen wollten über die Kriege, die Höllen und existentiellen Notstandssituationen, die sie erlebten.
Herbert Zands Leben ist ein Kriegsleben gewesen. Es war von Beginn an geprägt von der Existenz eines Eingekesselten: Schon kurz nach seiner Pubertät wird er in den Zweiten Weltkrieg abkommandiert und landet in Rußland, vor Moskau kommt er zum Stillstand. Bis zu diesem Zeitpunkt hat er nur zwei Erfahrungen gemacht: die Enge des Ausseer Kessels, seine Kindheit in Knoppen auf dem elterlichen Bauernhof, ein entbehrungsreiches Leben ohne Zukunftsperspektiven und den Krieg. Hinzu kam, daß er nach dem Krieg zwischen Wien und Knoppen hin und her pendelte. In Knoppen fühlte er sich heimisch. Wien war ihm Mittel zum Zweck. Er fühlte sich nicht wohl. Günther Anders verlegte seinen Arbeitsmittelpunkt ebenfalls nach Wien und bezeichnete es einmal als Stadt des "Weder-Noch". Herbert Zand hat es vielleicht genauso empfunden: weder Peripherie noch Zentrum; weder Stadt noch Land. Existenz scheint Herbert Zand fortan nur noch in Zwischenräumen und Zwischentönen möglich zu sein.
Da ist es kein Wunder, daß er als Schriftsteller den Existentialismus als sein Thema findet und konsequent entwickelt. Es gibt keinen Sinn in dieser Welt. Der Krieg wird zum Paradigma seines Schreibens. In der Existenz führt der Krieg zum Sinnverlust und läßt sich nur im Privaten, in wenigen Augenblicken, im direkten Kontakt zu Menschen, wie seiner Frau Mimi Gutjahr, wiederfinden.
Der Krieg birgt aber noch eine zweite, wesentliche Frage in sich, nämlich die Auslöschung der Erinnerung an einen Menschen. Bei Herbert Zand hört sich das wie folgt an: "Es mochte wohl auch das Archiv irgendwann unter Bombentreffern verlorengegangen sein. Erasmus dachte: ich bereite mich vor wie einer, der seine Spur auslöscht im Sand, und niemand wird wissen, wohin ich gegangen bin. Niemand wird fragen. Ich war auf der Erde, spurlos vorübergegangen, nirgends vermerkt." (Zand 1992:11) Günther Anders zieht diese Frage aus der Erfahrung von Hiroshima und Nagasaki noch ein Stück weiter, wenn er reflektiert, daß mit der Auslöschung der Menschheit natürlich auch die Auslöschung ihrer Geschichte vonstatten geht. Es wäre nach dem Atomkrieg so, als wäre die menschliche Existenz nie gewesen. Die Tragik, die darin liegt, bedeutet für den Menschen, der ein zutiefst historisches Wesen ist, weil er aus und in seiner Erinnerung sich nicht nur gesellschaftlich, sondern auch persönlich entwickelt, daß der Sinn der Existenz auch durch diesen Auslöschungsprozeß mitvernichtet wird. Sinn kann also nur dort entstehen, wo der Krieg abwesend ist, wo der einzelne und das Kollektiv in Erinnerung bleiben für die anderen, nur so ist die Fremdheit, die wir für uns selbst darstellen, überhaupt überwindbar. Jean-Paul Sartre zieht in seinem Buch Der Pfahl im Fleische eine optimistische Bilanz, die jedem gewaltfreien Menschen jedoch die Haare zu Berge stehen ließe. Für ihn gibt es nur in der Tat einen Sinn, im Engagement, das sich sogar im Töten von Menschen, also in der Verzweiflungstat ausdrücken kann und so die Möglichkeit der Freiheit und das Überleben der anderen garantiert, damit diese sich erinnern können: "Er schoß, die Gebote flogen davon, du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst, peng, in das Spitzbubengesicht, du sollst nicht töten, peng auf den falschen Hund dort drüben. Er schoß auf den Menschen, auf die Tugend, auf die Welt: die Freiheit – das ist der Terror; das Feuer in der Mairie brannte, brannte in seinem Schädel …" (Sartre 1967:216)
Während Sartre in der Verteidigungstat von Matthieu, also den Stützpunkt für fünfzehn Minuten zu halten, eine Befreiungstat sieht, kann Herbert Zand seinen Helden nur noch eine vernünftige Reaktion zubilligen, die der Resignation: "Niemand fragte hier nach Kriegszielen, niemand kannte die Akten der diplomatischen Kabinette. Es lief auch keiner zum Gegner über. Ihre Füße waren aufgeschwollen und zerfleischt vom Marschieren in froststarren Stiefeln, ihre Fingernägel eingerissen und abgebrochen, ihre Gewehre verschmutzt und verschlammt. Hätte die Vernunft über sie Macht gehabt, wären sie Mann für Mann liegengeblieben in diesem Graben." (Zand 1992:12)
Das unterscheidet eben Sartre von Zand. Sartre, ein Bürger aus Paris, nicht an der russischen Front, nicht eingekesselt von Ausweglosigkeiten, kommt zu dem Schluß, daß der Ausweg aus der sinnlosen Existenz nur das Engagement sein kann. Herbert Zand zieht den Schluß, daß es selbst im Weitermachen keinen Sinn mehr gibt. Letztlich hat er ja überlebt und ist dennoch an den Folgen seiner Kriegsverletzungen gestorben. Wie hat es Wolfgang Kraus, sein engster Freund und literarischer Vertrauter, so treffend formuliert: "'Die Überlebenden selbst waren Gräber einer niedergetrampelten Zeit, und die ärztliche Fürsorge war ein pietätvoller Dienst', diese Worte aus der ‚Letzten Ausfahrt‘, in der er so viel Autobiographisches vorwegnahm, treffen auf ihn zu. Man kann in Herbert Zand die Personifizierung einer Generation sehen. Einer Generation, die in frühester Jugend in eine Hölle auf Erden gestoßen wurde. Wolfgang Borchert starb 1947, noch in einer Zeit der Ruinen. Zand lebte weiter, schaffend, scheinbar davongekommen. Bis knapp vor seinem Tod sah man ihm die schwere Verwundung und ihre Folgen nicht an. Trotzdem war sein Tod ein Kriegstod und sein Leben war vom Schicksal der Krieges gezeichnet." (Zand 1992:301)
Letztlich haben wir mit diesem pietätvollen Dienst an den Opfern, mit der Umkehrung der Täter zu Helden, mit der Verleugnung der Grausamkeiten, mit den Heldengedenken, die heute noch allüberall stattfinden, nur eines geschafft, den Krieg als eine der ausweglosesten Situationen menschlicher Existenz aus unserem Leben zu vertreiben. Wir sollten nicht der Opfer gedenken, sondern ihrer Ausweglosigkeit. Herbert Zand hat dieses Andenken versucht, und deshalb halte ich die Letzte Ausfahrt für ein brillantes Buch, weil er schonungslos, unsentimental und hellsichtig die Situation des Menschen im Krieg auf den Punkt bringt.
Er geht schließlich aber noch einen Schritt weiter. Der Hades, aus dem er für kurze Zeit entkommen ist, wird für ihn zum Sinnbild der ausweglosen Existenz des Menschen an sich. Und das allein deswegen, weil zwei sich anbietende Handlungsvarianten, die im zivilen Leben normalerweise tauglich sind, um einer Notstandssituation zu entkommen, im Krieg völlig sinnlos geworden sind: die Auflehnung ebenos wie die Passivität. Die Auflehnung führt den Krieg weiter, die Passivität verhindert ihn nicht. Eine solche Situation läßt sich letztlich nur dadurch verhindern, daß wir erst gar nicht in sie hineingeraten. Doch ist das überhaupt möglich in einer gänzlich militarisierten Gesellschaft, in der Zivilgesellschaft und Militarismus über die Wirtschaft derart eng miteinander verwoben sind? Noch dazu in einer Situation wie heute, wo die technologischen Entwicklungen die Möglichkeit eines sauberen Krieges unterstellen? Günther Anders, der ja zwei Kriege überstanden und sich sein Leben lang mit diesen Fragen beschäftigt hat, kommt am Beginn seiner schriftstellerischen Karriere ebenfalls zu einer existentialistischen Weltanschauung. Seiner Meinung nach ist der Mensch in seiner Existenz dazu verdammt, permanent alles tun zu müssen, was er tun kann. Er ist durch seine Künstlichkeit geprägt und dadurch frei. Doch diese Freiheit entfremdet ihn auch von der Welt, macht ihn weltfremd. Vielleicht gelingt es ihm auch deswegen, all diese Zerstörungen anzurichten. Dem Menschen all das an Grausamkeiten anzutun, was er sich in seiner Freiheit ausdenken kann. Nicht zum Zwecke der Selbsterhaltung, sondern zum Zwecke der Selbstvernichtung. Selbstbeschränkung ist dem Menschen durch die natürliche Begabung zur Künstlichkeit nicht möglich. Erst die intellektuelle, vernunftgesteuerte Tat kann ihn vor seiner eigenen Produktivität retten. Im Krieg bedeutet seine Produktivität nämlich das Ermorden von Menschen, in zahllosen Varianten, auf leider nur allzu menschliche Weise.
Der Humanismus, die Aufklärung waren nach einer Periode europäischer Vernichtungsfeldzüge nach innen wie nach außen, Versuche, diese Produktivität zu zähmen, und endeten im Ersten und Zweiten Weltkrieg in gesellschaftlichen Katastrophen. Die Konsequenz daraus war jedoch nicht, den Krieg ein für allemal zu beenden, sondern ihn nur nicht mehr bei uns stattfinden zu lassen. Wir haben nach dem Krieg nicht demilitarisiert, sondern die Militarisierung unter dem Aspekt der Verteidigung betrieben. Doch wie schnell aus einem Verteidigungsministerium ein Kriegsministerium oder Heimatschutzministerium werden kann, haben wir auch in den letzten sechzig Jahren oft genug erlebt. Militaristische Systeme lassen sich nur durch die konsequente Abrüstung, das heißt durch den konsequenten Ausstieg aus allen Waffentechnologien erreichen. Das ist meine ganz persönliche Lehre, die ich aus meiner Lektüre von Antikriegsliteratur gezogen habe. Herbert Zand war dabei hilfreich und ein Meilenstein, um zu begreifen, wie grauenvoll und ausweglos uns diese militaristische Gesellschaft machte und auch in Österreich weiterhin macht. Die Existenz erhält nur im Gedanken der Deeskalation, in der Demilitarisierung einen Sinn, selbst wenn danach noch immer die Ausweglosigkeit des natürlichen Todes steht.
Damit könnte ich leben.
Literatur
Anders, Günther
Die molussische Katakombe. München. 1992.
Beckett, Samuel
Endspiel. Frankfurt/Main. 1957.
Sartre, Jean-Paul
Der Pfahl im Fleische. Hamburg. 1967.
Stern, Clara
Die Tagebücher zu Günther Anders. 1902-1918. [Transkription unter der Projektleitung von Werner Deutsch an der TU Braunschweig.]
Zand, Herbert
Letzte Ausfahrt. Roman der Eingekesselten. Wien. 1992.
Die alte Straße. In: Aus zerschossenem Sonnengeflecht. Wien. 1973b. S. 107-109
Ich nehme Abschied. In: Aus zerschossenem Sonnengeflecht. Wien. 1973c. S. 111.
Über Politik und Kultur. In: Träume im Spiegel. Wien1973a. S. 51.
Einsame Freiheit oder Landleben und Zivilisation. In: Kerne des pardiesischen Apfels. Wien. 1971a. S. 10-72.
Aus Notizbüchern. In: Die Kerne des paradiesischen Apfels. Wien. 1971b. S. 122-150.
Besondere Kennzeichen: keine. In: Kerne des paradiesischen Apfels. Wien. 1971c. S .7-9.
Stiller Widerstand. In: Kerne des paradiesischen Apfels. Wien. 1971d. S. 151-196.
Eingekreist. Letzte Aufzeichnungen. Tagebuch von Mai 1968 bis Juli 1970. In: Kerne des paradiesischen Apfels. Wien. 1971e. S. 204-235.
Publikation des Textes in Papierform: Kain und Zand. Eine Heimat - zwei Leben. Edition Art Science 2008, S.111-133. [zum Buch] |
eingestellt am: 1.6.2019 | zuletzt aktualisiert: 29.6.2019
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