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Günther Anders (1902-1992)
Leben und Denken im Wort


Zeittafel

1902 Am 12. Juli wird Günther Anders als Sohn des Psychologenehepaares Clara (1878 Berlin – 1945 New York) und Louis William Stern (1871 Berlin – 1938 Durham, USA) in Breslau geboren; Schwestern Hilde (1900 Breslau – 1961 Potsdam) und Eva (1904 Breslau – 1992 Jerusalem).
1915 Umzug der Familie nach Hamburg.
1917 Als Fünfzehnjähriger erste Begegnung mit Antisemitismus und mit Kriegsverwüstungen als Mitglied eines paramilitärischen Verbandes in Frankreich (Ernteeinsatz).
1919 Abitur und Beginn des Philosophie Studiums.
1921 Studien bei Edmund Husserl.
1924/25 Dissertation beim Phänomenologen Husserl: Die Rolle der Situationskategorie im Logischen, danach abwechselnd in Berlin und Paris, Arbeit als Kulturberichterstatter.
1925 Besuch eines Seminars von Martin Heidegger zusammen mit Hannah Arendt und Hans Jonas.
1928 Erste selbständige philosophische Publikation: Über das Haben.
1929 Eheschließung mit Hannah Arendt (1906 Hannover – 1975 New York). Arbeit an einem Habilitationsentwurf. Vorträge vor der Kant-Gesellschaft in Frankfurt/Main und Hamburg über Die Weltfremdheit des Menschen (1936 in Frankreich auf französisch publiziert).
1930 Ablehnung seines Habilitationsentwurfs für eine Musikphilosophie an der Universität Frankfurt. Feuilletonredakteur beim Berliner Börsen Courier unter Herbert Ihering. Günther Stern veröffentlicht jetzt auch unter dem Namen Günther Anders. Arbeit an dem Roman Die Molussische Katakombe, einer Darstellung der Herrschaftsmechanismen des Faschismus.
1933 Flucht nach Paris kurz nach dem Reichstagsbrand. Veröffentlichungen von zwei philosophischen Aufsätzen in einer französischen Philosophiezeitschrift. Weiterarbeit an der Molussischen Katakombe.
1936 Novellenpreis der Emigration für die Novelle Der Hungermarsch. Flucht in die USA. Fabrikarbeit, Arbeit in einem Kostümverleih. Kontakte zu Adorno, Horkheimer, Brecht, Döblin, Marcuse, Mann. Beiträge für die Emigrantenzeitung Aufbau.
1937 Scheidung von Hannah Arendt.
1945 Eheschließung mit Elisabeth Freundlich (1906 Wien – 2001 Wien).
1947 Lehrer für Ästhetik an der New School for Social Research in New York (bis 1949).
1948 Veröffentlichung seiner Heidegger Kritik On the Pseudo­ Concreteness of Heideggers Philosophy.
1950 Rückkehr nach Europa. Arbeit als freier Publizist in Wien. Beginn einer intensiven Publikationstätigkeit.
1951 Veröffentlichung der aus dem Jahre 1943 stammenden Arbeit über Kafka (Kafka Pro und Contra).
1952 Der erste Band von Die Antiquiertheit des Menschen erscheint, verstärkte Auseinandersetzung mit der atomaren Drohung.
1955 Scheidung von Elisabeth Freundlich.
1957 Eheschließung mit Charlotte Lois Zelka (geborene Zelkowitz, 1930 Monrovia – 2001 Pasadena).
1958 Reise nach Japan, Besuche in Hiroshima und Nagasaki. Seminare über Moral im Atomzeitalter. Teilnahme an den Gedenkfeiern zum Atombombenabwurf und am IV. Internationalen Kongreß gegen Atom und Wasserstoffbomben und für Abrüstung in Tokio.
1959 Beginn des Briefwechsels mit dem Hiroshima Piloten Claude Eatherly, der drei Jahre dauert und in dem Buch Off Limits für das Gewissen veröffentlicht wird.
1962 Premio Omegna der Resistanza Italiana.
1966 Reise nach Breslau und Auschwitz. Tagebuchnotizen in Die Schrift an der Wand.
1967 Tätigkeit als Juror im War Crimes Tribunal von Bertrand Russell. Literaturpreis des Verbandes Deutscher Kritiker.
1978 Literaturpreis der Bayerischen Akademie der schönen Künste.
1979 Österreichischer Staatspreis für Kulturpublizistik.
1980 Der zweite Band von Die Antiquiertheit des Menschen erscheint. Preis für Kulturpublizistik der Stadt Wien.
1982 Der Verlag C.H. Beck beginnt mit der Herausgabe der Gesammelten Schriften von Günther Anders in Einzelbänden.
1983 Theodor-W.-Adorno Preis der Stadt Frankfurt. Anders kann aus Krankheitsgründen an der Verleihung nicht teilnehmen.
1985 Ablehnung des Andreas Gryphius Preises aus politischen Gründen.
1986 Die Thesen von Günther Anders zur Gewaltfrage lösen vor allem in der Bundesrepublik intensive Diskussionen aus.
1992 Die Molussische Katakombe erscheint. Ablehnung der Ehrendoktorwürde der Universität Wien. Symposium zu seinem neunzigsten Geburtstag in Wien.
1992 Am 17. Dezember stirbt Günther Anders in Wien.

[Zitierte Literatur] | [Abkürzungsverzeichnis]

autor: raimund bahr | eingestellt: 23.8.2018 | zuletzt aktualisiert: 23.8.2018
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