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20.201.031:0.915
Als die Menschen sich in die Stille zurückzogen, in diesem April, der einem Frühsommer glich, bin ich aus der Zeit gefallen und in meine Welt zurückgekehrt. [zum Eintrag]

20.201.030:0.722
Immer wieder kann ich in der Zeitung lesen, im Radio hören und in Videobotschaften sehen, dass die wichtigsten Themen unserer Zeit die Klimarettung und die Digitalisierung der Welt seien. So als wäre das eine untrennbar mit dem anderen verbunden. [zum Eintrag]

20.201.029:2.117
Ich bin einer, der sich immer redlich um eine gendergerechte Sprache bemüht hat. [zum Eintrag]

20.201.028:0.720
Die deutsche Sprache ist nicht nur eine Sprache, in der das Geschlecht sein Zentrum und seine Mitte gefunden hat, sondern sie ist auch ein Spiegelbild ihres kolonialen Erbes. [zum Eintrag]

20.201.026:1.156
Wenn wir aus der deutschen Sprache das Geschlecht entfernen, den Genus seines angestammten Platzes verweisen, dann verliert die uns eingeborene Sprache ihre Poesie. [zum Eintrag]

20.201.025:0.751
Sonntags flanieren die Landfremden nach dem Kirchgang und dem zu sich nehmen von Speis und Trank über meine Anhöhe. Vertreiben die Stille aus Wald und Flur. [zum Eintrag]

20.201.024:1.705
Tun wir es den Engländern und ihren weiblichen Artgenossen gleich. Nennen wir das Geschlecht beim Namen, immer wenn es uns begegnet. [zum Eintrag]

20.201.023:1.808
Wäre ich in der Lage, die Welt zu malen, würde ich ... [zum Eintrag]

20.201.022:0.715
Hätte ich den Mut, dem deutschen Geschlecht den Krieg zu erklären, würde ich mit der Befreiung des unbestimmten Artikels aus der Knechtschaft seiner Biologie beginnen, würde ihn entmannen und ihm seine weibliche Kraft rauben. [zum Eintrag]

20.201.020:0.802
Manchmal bedauere ich, in meinem Leben zu wenig Zeit auf das Lesen verwendet zu haben. Heute wird so viel davon gesprochen, dass Lesen so wichtig sei, ohne gleichzeitig zu sagen, warum. [zum Eintrag]

20.201.019:0.539
Einmal mehr ist mir klar geworden, warum es zwischen mir und der österreichischen Umwelt- und Naturpartei nicht geklappt hat, warum wir nicht zusammenkommen konnten. In ihrem Zentralorgan ist mir folgender Header ins Auge gesprungen: Retten wir das Naturidyll. [zum Eintrag]

20.201.018:0.658
Wagen wir ein Experiment: Befreien wir die deutsche Sprache aus dem Würgegriff ihrer Geschlechtlichkeit und schaffen wir gleich auch das Possessivpronomen ab. [zum Eintrag]

20.201.016:0.637
In meinem kalten Land weiden die Büffel und Mustangs auf den Prärien der Alpen. [zum Eintrag]

20.201.015:1.917
Seit nunmehr zwanzig Jahren mühe ich mich mit gendergerechtem Schreiben ab, aber erst neulich wurde mir das Ausmaß des Elends der deutschen Sprache bewusst, wenn es um Geschlechtergerechtigkeit geht. [zum Eintrag]

20.201.013:0.857
Ich will das Leben nicht über mich ergehen lassen, wie einen Sturm, der losbricht, bevor der Regen kommt. [zum Eintrag]

20.201.012:1.639
Es gibt Tage, an denen ist man auf Augenhöhe mit seiner Zeit und wenn man an diesen Tagen sterben würde, könnte man sagen Alles erledigt. Man könnte abtreten wie man angetreten ist. Nackt und bloß. Unschuldig. Schuldenlos. Tabula rasa. Bis dann, macht's gut und Tschüss. [zum Eintrag]

20.201.011:1.756
Wir müssen uns die Zeit durch den Raum zurückerobern, denn nach Marx kann der Raum nur durch die Zeit vernichtet werden. Nur wenn wir lernen, durch die Landschaften zu flanieren, können wie uns entspannen und den Lauf der Zeit verlangsamen, denn es ist ja nicht die Zeit, die uns abhanden gekommen ist, sie läuft wie eh und je, im Sekundentakt vor uns her. [zum Eintrag]

20.201.010:1.626
Es hat mich in die Fremde verschlagen. Dort zu Leben macht mir nichts aus. Ich bin es gewohnt, ohne Hintergedanken die Geselligkeit zu pflegen. Mich einzuleben bei den Menschen. Mich an eine Liebe zu binden, an ein schlagendes Herz, in der Unsichtbarkeit der Welt. [zum Eintrag]

20.201.008:1.613
Von einem Tag zum anderen befiel mich die Sehnsucht nach den Wäldern meiner Kindheit, nach ihrem Licht, ihren Farben, ihren eigentümlichen Geräuschen. Schließe ich die Augen sind sie da, steigen auf aus den Einnerungen, wie an Tagen im November der Nebel sich über die Hügel in der Vorstadt legt, in denen ich zur Welt hinzugefügt wurde. Da war kein See und kein Berg und auf den Wiesen graste kein Vieh. [zum Eintrag]

20.201.005:2.045
Auf den herbstlichen Böden sind manche Eicheln zu früh aus ihren Hüllen gesprungen, noch grün hinter den Ohren stehen sie in Konkurrenz zu den reiferen unter ihnen. [zum Eintrag]

20.201.004:0.841
Das Sterben in der Welt hat mich zurückgeführt an den Anfang aller Tage, als ich noch suchte und nichts fand. [zum Eintrag]

20.201.003:1.430
Ein Föhnsturm jagt den Sommer zurück in die Wälder. Am Wegrand blühen nur noch Herbstzeitlosen und ein zurückgelassner Klee zwischen ausgelösten Distelkronen. Über den Wiesen tanzen die Falter und die Blätter als wären sie Flocken aus Kristall. Einzigartig und vergänglich. [zum Eintrag]

20.201.001:1.857
War auf der Anhöhe. Keinen Text geschrieben. Es ist seltsam still in mir. [zum Eintrag]


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