Seltsam, dachte er, wie die Waren ihm selbst doch glichen und er am Ende seines Weges durch das Labyrinth der Warenwelt nicht wusste, wer für wen da war, die Waren zu seinem Vergnügen oder stand er als Käufer als Garant für ihr Überleben. Mit diesem ungelösten Problem lud er das eingesammelte Hab und Gut in seinen Kofferraum und folgte der Spur, die er bei der Ausfahrt ausgelegt hatte, zurück in sein Zuhause. Dort verwahrte er in Kästen und Schubladen das zur Strecke gebrachte Gut. Und auf das Jagen und Sammeln folgte das Zubereiten, das Kochen und Garen, der Verzehr, der manchmal einem Beischlaf glich, schnell und auf das Stillen des Hungers ausgelegt und an anderen Tagen wie eine heilige Zeremonie, als würde man den Göttern huldigen und sie preisen, wenn man die Waren in besonderer Weise zubereitete. In der Welt, die er vor Jahren hinter sich gelassen hatte, in die er nur noch auszog, um sich mit Nahrung zu versorgen, hatte auch das Kochen, das früher dazu diente, den Körper ausreichend mit Kalorien zu versorgen, um das Dasein zu verkraften, beinahe zeremonielle Formen angenommen. Da wurde gebrüht und gesiedet, in Kesseln brodelten die exotischsten Speisen. Kochbücher beschrieben die raffiniertesten Gerichte, zur Freude der geübten Gaumen. Er konnte die Bedeutung, die Menschen dem Essen zugestanden, entschlüsseln, durch Forschung und Akribie nachvollziehen. Durch den weihevollen Vollzug der Zubereitung, erhob der Mensch sich über seine tierische Natur, wuchs über seine bloße, nackte Existenz hinaus.
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