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20.231.127:0.617
Blicke ich in den Spiegel, sehe ich den Fremden, der ich geworden ist. Einen, der mir nahe ist, wie es auch der Tod ist. Ich suche einen Umgang mit ihm zu finden, der in mir haust. [zum Eintrag]

20.231.126:1.707
Unter alten Menschen fühle ich mich immer ein wenig verlegen, so als wäre ich in der falschen Altersgruppe gelandet. Als würde ich mich eingeschlichen haben. Und mich deshalb alle mit Argwohn kritisch beäugen. Selbst unter den jungen Alten, denjenigen, die in ihren Vierzigern sind, fühle ich mich nicht alt genug, um zugehörig zu sein. [zum Eintrag]

20.231.122:1.146
Ihr Himmel ist, seit sie denken kann, erhellt von Frauen. Das Begehren der Frauen und ihr Begehren nach Frauen bestimmt den Rhythmus ihrer Nächte und Tage. Frauen sind nicht eine von vielen Möglichkeiten etwas über die Welt zu erfahren, sie stellen die Welt an sich dar. Sie sind die Luft zum Atmen, sind ihre Heimat, ihre Nahrung, ihr Urgrund. [zum Eintrag]

20.231.117:1.345
Wenn es mir gelänge, eines Tages das Schreiben stillzulegen, wäre ich vielleicht in der Lage, meine Tage zu genießen. Mich treiben zu lassen durch die Welt, wie andere loszulassen und mich der unendlichen Leichtigkeit des Seins hinzugeben. [zum Eintrag]

20.231.110:1.745
Nackt sitzt er auf seiner Couch. Der Raum ist taghell erleuchtet. Er will, dass sie ihn sehen können. Das Blut, das verstreute Innere seines Gehirns. Sie sollen sehen, was Verzweiflung aus einem Menschen macht, der keinen Ausweg mehr sieht. [zum Eintrag]

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