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20.2401
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20.240.124:0.901
Günther Anders schrieb 1984, in diesem unseligen Jahr, das George Orwell in der Verkehrung der Zeitachse zum dystopischen Jahr ausgerufen hat, in dem
Big Brother sich auf den Weg machte, um uns in eine Gesellschaft der Überwachung und Selbstkontrolle, der Selbstoptimierung zu geleiten, uns unter die Knute der digitalen Medien zu zwingen, in diesem unseligen Jahr kam der Satz, der mich wie kein anderer charakterisiert durch den Stern, der keiner mehr sein wollte und sich deshalb Anders nannte, in die Welt:
Menschen ohne Welt waren und sind diejenigen, die gezwungen sind, innerhalb einer Welt zu leben, die nicht die ihrige ist; einer Welt, die, obwohl von ihnen in täglicher Arbeit erzeugt und in Gang gehalten, nicht für sie gebaut, nicht für sie da-ist; innerhalb einer Welt, für die sie zwar gemeint, verwendet und da sind, deren Standards, Abzweckungen, Sprache und Geschmack aber nicht die ihrigen, ihnen nicht vergönnt sind.
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20.240.117:1.013
Die Beziehung eines Menschen zur Welt manifestiert sich auf dreierlei Weise. Als erste Beziehungsebene wäre das Verhältnis zum Personalpronomen
Wir, zu nennen, das sich im Sozialen, in der Sorge um das Gemeinsame, im Bedürfnis nach Harmonie und Aufgehobensein zeigt.
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20.240.105:1.149
Das digitale Universum hat mich zwar nicht zum ersten Mal in die Knie gezwungen, aber dafür zum schlechtest möglichen Zeitpunkt. Mein digitales Endgerät hat am Tag des Jahreswechsels seinen Geist aufgegeben. Und das
im wahrsten Sinne des Wortes. Der Geist meines Denkes, dass in den Tiefen seines Speichers lagerte, ist für die letzten vier Monate verloren. Nun, einer, der anders tickt wie ich, könnte sagen, was solls, verschunden im Äther,
davon geht die Welt nicht unter.
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20.240.103:0.829
Ich habe den Eindruck, dass kaum noch das Bedürfnis besteht über Literatur zu sprechen. Über die Entstehungsgeschichte von Texten, ihren Sinn, ihre Bedeutung, ihre Form. Viele Menschen,
und ich denke, mehr als wir glauben, lesen gerne Literatur, Geschichten, Texte aller Art. Und viele, mehr
als wir zu denken wagen, schreiben Texte.
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